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Marktplatz mit Kirche St. Peter und Paul

 

Die Bezeichnung Marktplatz für den Platz um die Kirche entspricht alter Überlieferung. Obwohl Ermreuth nicht das Marktrecht hatte, dürften hier früher doch kleine Märkte abgehalten worden sein.

Die Kirche wird als Kapelle erstmals 1358 durch Stiftung einer Frühmesse erwähnt, sie dürfte als Schlosskapelle jedoch schon älter sein. Aus dieser frühen Zeit stammt noch das untere Stockwerk des Turmes mit dem goti­schen Sakristeieingang. Der Taufstein wird als das älteste Kunstwerk ange­sehen (14. Jahrhundert). Die Stifter der spätgotischen Plastiken dürften die

Herren von Muffel gewesen sein. Unter den Herren von Künßberg ist um 1680 die Kirche in ihrer heutigen Form entstanden. Die älteste Glocke ist mit 1658 datiert. Aus dieser Zeit stammt wohl auch das Kruzifix im Chor­bogen. Vom spätgotischen Altar, der in einer Nürnberger Werkstatt ange­fertigt wurde, sind noch die beiden Apostel im Chor und acht kleine Plasti­ken (nun in der Kanzel) erhalten. Auch Petrus und Paulus im jetzigen Altar dürften aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts stammen. Ende des 17. Jahrhunderts wurden Altar und Kanzel erneuert. Es handelt sich um sel­tene Beispiele des fränkischen protestantischen Bauernbarocks. Die jewei­ligen Schlossherren hatten auch das Patronatsrecht inne.

 

Das Ermreuther Schloss

   

In Ermreuth, das in seiner Geschichte mehrfach geteilt war, standen früher zwei Schlösser, ein unteres und das hier abgebildete obere. Wo das untere Schloss stand ist nicht bekannt. Es soll in den Hussiten­kriegen (1419 - 1436) zerstört worden sein.

Während der Herrschaft der Familie von Muffel wurde das obere Schloss 1525 von aufrührerischen Bauern niedergebrannt und danach von Stefan von Muffel wieder aufgebaut. Es war als Wasserschloss vom Burggraben umgeben. Er ist teilweise noch erhalten.

Durch die Familie von Stieber wurde um 1600 der heutige Schlossbau mit dem Treppenturm errichtet. Im 18. Jahrhundert ließen die Her­ren von Künßberg das Obergeschoss ausbauen, den Treppenturm er­höhen und den Altanenanbau mit Brüstung errichten.

Auch ein Schlossgeist gehörte nach alter Überlieferung zum Schloss, der ,,Schluußpuppl", ein schwarzes Wesen das sieh Leuten, die bei Dunkelheit am Schloss vorbeigingen, auf den Rücken gesetzt und sie gedrückt haben soll. In der Familiengeschichte von Künßberg ist er­wähnt, dass dem letzten Künßberg der Ermreuther Linie kurz vor sei­nem Tod das Burghündchen (ein Möpschen von schwarzer Farbe und mit gelben Extremitäten) erschienen sein soll.

Durch den Verkauf des Rittergutes Ermreuth an den Hammer­werksbesitzer Schäff aus Erlangen 1858 ging auch das Schloss in bür­gerliche Hände über.

Nach dem ersten Weltkrieg hatte die Organisation "Der Stahlhelm" im Schloss ihr Domizil. Auch der Führer dieser Organisation, Ludendorff, hat das Schloss besucht. Im 3. Reich war im Schloss eine Kreisführerschule der NSDAP untergebracht. Nach dem 2. Weltkrieg diente es der Aufnahme von Vertriebenen und Flüchtlingen und später waren ein Heimkehrerheim und ein Altersheim des Roten Kreuzes dort untergebracht.

Synagoge

      
 

1713 wurde zum ersten Mal eine Synagoge in Ermreuth gebaut. Im gleichen Jahr wurde auch der Judenfriedhof errichtet. 1823 wurde die Synagoge in Ihrer jetzigen Form errichtet, bevor in der Reichskristallnacht die Inneneinrichtung weitgehend zerstört wurde. Nach dem Krieg diente sie als Lagerhalle. 1990 wurde die Synagoge wieder saniert und dient jetzt als Museum und Kulturhaus.
 

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 Letzte Aktualisierung: 13.06.2018